Die Rundfahrt

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Eine Rundfahrt in der Böhmischen Masse des Waldviertels - Österreich

 

 

 

Hand aufs Herz. Sind Sie schon jemals mit Ihrem Auto quer durch das Moldanubikum der Böhmischen Masse gefahren? In der aktuellen Ausstellung der beiden Schönbergs können Sie das live miterleben. Die Rundfahrt startet im nördlichen Teil des niederösterreichischen Waldviertels am Ostrand der Böhmischen Masse. Die tschechische Grenze ist nur ca. 1,5 km entfernt. Zuerst entdecken Sie die Granulite als höchste Einheit des Moldanubikums. Rechts und links der Straße beobachten Sie in die Granulite eingeschuppte Serpentinite. Gehört nicht der Serpentinit mit seinem Anteil an Olivin-Mineralen zu Ihren Lieblingsgesteinen? Oder mögen Sie eher die magmatischen Gesteine oder gar die Sedimentgesteine. Das Moldanubikum ist aber eher ein Paradies für Liebhaber der metamorphen Gesteine. Dann fällt Ihnen weiter vorn der Gföhler Gneis auf. Es handelt sich dabei um einen der vielen großen Gföhler-Gneis-Komplexe, der eine wichtige Stellung im niederösterreichischen Moldanubikum einnimmt. Es gefällt Ihnen hier! Warum sollte man nicht einmal einen Urlaub am Rande eines solch gewaltigen Gneiskomplexes verbringen?

Dann fahren Sie durch einen Ort. Die Störungszone unten am Fluss hat es Ihnen besonders angetan. Hier grenzt der Gföhler Gneis an die Raabser Serie. Gewaltige Gesteinsbewegungen haben vor Millionen von Jahren die eine Gesteinsschicht über die andere geschoben. Ein paar Meter weiter können Sie sich vor Begeisterung gar nicht mehr im Auto halten und klopfen mit der Faust am dunkelgrauen Ganggestein. Dieser etwa drei Meter breite magmatische Gang ist ein Pyroxen-Granodioritpophyrit, der in ein bereits abgekühltes Gebirge eingedrungen ist und somit wahrscheinlich spätvarizisches Alter besitzt. Allein schon bei dem Gedanken an das heiße Magma läuft es  Ihnen kalt über den Rücken. Die Reise endet in der Raabser Serie. Es ist der ultimative Höhepunkt. Bei der Raabser Serie handelt es sich um einen Gesteinskomplex aus ehemaligen Ozeanboden. Auf einem kleinen Gebiet können Sie sich gar nicht satt sehen. Was für eine Pracht!